Ein­mal Welt und retour: Ost­schwei­ze­rin Fabia­na Venz­ago zeigt, wie’s geht

Die Goldacherin Fabiana Venzago zieht es in die Ferne – Auslandserfahrung sammeln, andere Kulturen kennenlernen, den Horizont erweitern. In ungefähr eineinhalb Jahren möchte sie zurückkommen und wieder in ihren Beruf als Direktionsassistentin einsteigen. Im Gespräch erzählt uns die organisierte 25-Jährige von ihren Plänen, die sie für einmal nicht hat.

Frau Venzago, in wenigen Wochen geht es für Sie auf Weltreise. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ich kann es kaum erwarten, unzählige neue Eindrücke zu sammeln und viele andere Kulturen und Menschen kennenzulernen. Einfach mal was anderes sehen. Hier in der Schweiz sind wir ja in jeglicher Hinsicht sehr verwöhnt. Da ist es spannend, zu sehen, wie es in anderen Ländern so läuft.

Und wovor haben Sie am meisten Respekt?
Vom nicht vorhandenen Detailablauf (lacht).

Ihr Beruf als Direktionsassistentin verlangt ja eine gewisse Strukturiertheit.
Genau das ist der Punkt. Keinen Plan zu haben, das bin ich nicht gewohnt. Ich bin eine sehr durchstrukturierte Person und liebe die Planung – und somit auch meinen Beruf. Doch nun möchte ich für einmal erfahren, wie es ist, einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Ich denke, davon kann ich nur profitieren.

Sie wissen also noch nicht, welche Länder Sie bereisen werden?
Der erste Stopp ist fixiert, die Länder insgesamt grob geplant. Zuerst geht es nach Thailand, wo ich vier Wochen ehrenamtlich Kinder in Englisch unterrichten werde, danach weiter durch Südostasien und Ozeanien. Alles Weitere wird sich zeigen.

Haben Sie schon Pläne, wo die berufliche Reise danach für Sie hingehen wird?
Ich habe vor, zurück in die Schweiz zu kommen. Ausserdem möchte ich gerne weiterhin als Direktionsassistentin arbeiten – idealerweise in der Reise-, gerne aber auch wieder in der Gesundheitsbranche, wo ich bis jetzt tätig war: nämlich in der Geriatrischen Klinik St. Gallen als Direktionsassistentin.

In eineinhalb Jahren kann sich viel tun. Machen Sie sich nicht Sorgen darüber, dass sich nach der langen Abwesenheit die Jobsuche als schwierig erweisen könnte?
Klar macht man sich so seine Gedanken. Mit einer soliden Ausbildung, die mir den Rücken stärkt, sollte das jedoch kein Problem sein. Diese Grundlage zu haben, hatte für mich immer oberste Priorität, weshalb ich die Reise jetzt mache und nicht schon vor fünf Jahren. Die Erfahrungen im Ausland werden auf jeden Fall meinen Horizont erweitern, wovon, besonders in der Reise-, aber auch in der Gesundheitsbranche, auch mein Arbeitgeber profitieren wird.

Wie können Sie beruflich von der Reise profitieren?
Ich denke, dass der Auslandsaufenthalt nicht nur meine Sprachskills verbessern, sondern mir auch sehr viel Eigenständigkeit vermitteln wird. Ich war noch nie alleine auf so einer langen Reise. Ob es nun Optimierung meiner Organisationsfähigkeit, selbstständiges Arbeiten oder Sicherheit im Auftreten ist – die Reise wird mir in jeglicher Hinsicht zugutekommen und sich in Kombination mit meiner Ausbildung hoffentlich positiv auf meine Karriere auswirken.

Sie können die Ausbildung an der Akademie weiterempfehlen?
Auf jeden Fall. Neben der Tatsache, dass die Akademie St.Gallen einen guten Ruf geniesst, habe ich hier viele hilfreiche Tipps mitgenommen. Stunden absitzen und alles auswendig lernen gibt es hier nicht. Vielmehr profitiert man durch die hohe Praxisorientierung direkt von jeder einzelnen Unterrichtseinheit und vom regen Austausch mit den Klassenkolleginnen und -kollegen. Ich habe mich sogar zweimal für die Akademie entschieden. Bereits vor ein paar Jahren absolvierte ich die Ausbildung zur «Diplomierten Eventmanagerin».

Von der Eventmanagerin zur Direktionsassistentin?
So unterschiedlich, wie es sich anhört, sind die Berufe gar nicht – Events zu planen, zählt zu meinen regelmässigen Aufgaben in meinem derzeitigen Beruf. Da für die Ausbildung zur «Direktionsassistentin mit eidgenössischem Fachausweis» bis zur Prüfung mindestens vier Jahre Praxiserfahrung vorausgesetzt werden, absolvierte ich zuerst die Ausbildung zur «Diplomierten Eventmanagerin». Und ich muss sagen: Auch dort habe ich Wertvolles für meinen Beruf gelernt!