Yves Merkli leitet das Verkaufsteam der Generalagentur Wil der Mobiliar Versicherung. Wer aufhört zu lernen, hört auf besser zu werden – so das Credo des 29-Jährigen. Wie er sein erworbenes Wissen im Job genau einsetzen kann und wie sich seine Branche derweil wandelt, verrät er im Interview.

Yves Merkli, mit 29 Jahren haben Sie bereits zwei Weiterbildungen an der Akademie St.Gallen erfolgreich abgeschlossen und führen seit bald zwei Jahren ein 11-köpfiges Team als Leiter Verkauf. Wie haben Sie das alles in so kurzer Zeit geschafft?

(lacht). Wohl mit viel Fleiss. Seit meinem KV-Abschluss hatte ich durchgehend Weiterbildungen besucht und mich auf meine Arbeit konzentriert. Ich wollte immer wieder neu herausfinden, was für meine Kunden das Beste ist. Über die Jahre erarbeitete ich mir erfolgreich einen Kundenstamm und dieser Erfolg wiederum empfahl mich für weitere Aufgaben.

Ist es herausfordernd, sich als junger Mensch in einer Führungsfunktion zu behaupten?

Nein. Ich war selbst «Aussendienstler» und bereits im Alter von 20 Jahren für ein eigenes Gebiet verantwortlich. Da hat sich einiges an Erfahrung angesammelt. Mein Team und ich kennen uns seit meinen Anfängen bei der Mobiliar 2010. Die Akzeptanz ist gross, sie wissen, dass ich mich stetig weiterbilde und das fachliche Wissen mitbringe. Ausserdem weiss jeder Mitarbeiter in welchen Bereichen er in der Zusammenarbeit mit mir profitieren kann

Yves Merkli, Finanzplaner mit eidg. Fachausweis,
dipl. Betriebswirtschafter HF

Wie haben Sie «Führung» gelernt?

Durch Führen! Klar, es gibt Konzepte, die einen unterstützen und wichtige Anhaltspunkte liefern. In der Praxis lernt man aber schnell, dass es meist anders kommt, als geplant. Jemand sagte mal, wenn wir aufhören zu lernen, hören wir auf, besser zu werden. Das ist meine Devise. Der Austausch mit den Dozenten an der Akademie St.Gallen hat mir da auch sehr geholfen. Ich konnte konkrete Fragen zu meinem Führungsalltag stellen. Auch meine jahrlange Erfahrung in der Gesprächsführung mit Kunden hilft mir, in schwierigeren Momenten oder mit Konflikten umzugehen.

Ihre «Passion Inside»: In welcher Tätigkeit gehen Sie voll und ganz auf?

Im Fördern meiner Leute. Ich mag es sehr, sie zu unterstützen und dazu beizutragen, dass sie Tag für Tag besser und erfolgreicher werden – denn wenn der Aussendienst erfolgreich ist, ist die ganze Generalagentur erfolgreich. Ich will ein starkes Team.

Wie hat sich Ihre Arbeit in der Versicherungsbranche in den vergangenen Jahren verändert?

Die Kunden sind deutlich besser informiert als noch vor 10 Jahren. Online-Vergleichsportale machen es ihnen leicht, einen Überblick zu erhalten. Trotzdem schliesst die Mehrheit die Verträge noch immer offline ab. Für uns Berater hat sich damit die Komplexität erhöht. Wir müssen mehr in die Tiefe gehen, dem Kunden einen Mehrwert bieten. Zum Beispiel beim Thema Vorsorge: Politisch steht die Reform AHV 21 an. Die dritte Säule wird wichtiger denn je.

Braucht es somit anderes Wissen als vor 10 Jahren?

Nicht nur anderes, viel mehr vernetztes und breit abgestütztes Fachwissen. Meine Weiterbildung in General Management war mir da eine grosse Hilfe. Wenn ich nun KMU bei ihren Anliegen berate, verstehe ich die betriebswirtschaftlichen Überlegungen dahinter und kann bessere Lösungen für sie finden.

Letzte Frage: Was für ein Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?

Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens. Weiterbildung hört bei mir nie auf, auch nicht vor dem Einschlafen (lacht).

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