Ganz nach dem Motto von Frank Sinatras «New York, New York» machten sich dreizehn Studierende «HF Betriebswirtschaft mit Vertiefung Bankwesen» auf in die Finanzmetropole. Die Ostschweizer Kathrin Stäheli und Reto Tischhauser waren zwei davon. Im Interview berichten sie von ihren persönlichen Highlights auf der Studienreise und darüber, welche Auswirkungen diese auf ihre Zukunft haben könnten.
Sie waren mit der Akademie St.Gallen auf Studienreise in New York. Wie war es?
Kathrin Stäheli: Es war wirklich sehr interessant und bot viele spannende Programmpunkte. Und wie ich es von der Akademie kenne, war alles perfekt durchorganisiert.
Reto Tischhauser: Von der amerikanischen UBS über die Wirtschaftskorrespondentin der NZZ bis hin zur Besichtigung der Wall Street hatten wir vier vollgepackte, aber sehr interessante Tage in New York.
Haben Sie von dem Trip profitiert? Auch beruflich?
R.T.: Ja. Vor allem beruflich! Aus den Vorträgen konnten wir sehr viel relevantes Hintergrundwissen mitnehmen. Ausserdem erhielten wir die Möglichkeit, Zusammenhänge besser zu verstehen. Unter anderem besichtigten wir die Börse. Da kommt man nur auf Einladung einer Bank hinein.
K.S.: … bei uns war das die UBS. Ohne die Studienreise hätten wir diese Möglichkeit wahrscheinlich nicht bekommen. Wirklich spannend, was in der internationalen Bankenwelt so läuft. Im Berufsalltag hilft mir dieser Hintergrund sicher weiter.
Die Bankenbranche ist ja geradezu prädestiniert für einen Auslandaufenthalt. Kaum jemand bekommt nach einer Ausbildung wie Ihrer nicht irgendwann mal das Angebot, ins Ausland zu gehen.
K.S.: Ja, das stimmt wohl. Quasi jede Schweizer Bank hat ausserdem eine Verbindung in die USA. Da bietet sich das natürlich an.
Und es ist auch nicht die erste Studienreise, die von der Akademie organisiert wurde.
R.T.: Genau. In den vergangenen Jahren wurden bereits Studienreisen nach Shanghai, Hongkong und Singapur gemacht. Nach New York ging es bereits zum vierten Mal.
K.S.: Die Akademie legt offenbar grossen Wert darauf, ihren Lernenden die erste ausländische Praxiserfahrung bereits während der Ausbildung zu ermöglichen. Das ist wirklich Qualität.
Jetzt wo Sie in New York bereits erste Wall-Street-Luft schnuppern durften: Können Sie sich vorstellen, selbst ins Ausland zu gehen?
R.T.: Das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen. In New York konnte ich mich ja bereits mit einem Teamleiter der UBS unterhalten, erste Kontakte knüpfen.
Sie haben also «Blut geleckt».
R.T.: Das könnte man so sagen, ja. Ich habe den Wunsch jedenfalls schon bei meinem Arbeitgeber, der UBS, platziert (grinst). Dort habe ich international glücklicherweise sowieso viele Möglichkeiten. Und nach meiner Ausbildung an der Akademie und dieser ersten Auslanderfahrung stehen mir einige Wege offen.
Und wie ist es zurück in der Schweiz? Hilft Ihnen die gemachte Erfahrung auch hier weiter?
K.S.: Klar. Auch für die nationale Karriere ist es hilfreich, zu wissen, wie es in den Banken anderer Länder so läuft. Man hört ja viel, aber es ist immer noch mal etwas anderes, wenn man die Erfahrungen selbst macht. Und ein bisschen über den Tellerrand zu blicken, kann ja bekanntlich nie schaden.
Mal abgesehen von den Vorträgen und der Wall-Street-Besichtigung. Was stand noch auf Ihrem Reisestundenplan?
K.S: Die obligatorische Stadtbesichtigung durfte natürlich nicht fehlen. Wir waren auf Staten Island, am Ground Zero und an vielen anderen New-York-Klassikern. Mit unserer Reiseleiterin konnten wir in kurzer Zeit viel erleben.
War die Studienreise denn nun mehr Bildung oder mehr Reise?
R.T.: Zentraler Punkt war sicher das bessere Kennenlernen der Banken- und Börsenwelt. Aber wenn wir schon mal da waren, besuchten wir natürlich auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten – das gehört einfach dazu.
K.S.: Genau. Die unterschiedlichen Besichtigungen rundeten das bankenspezifische Programm ab. Hauptsächlich war der Trip aber Teil der Ausbildung und unser primäres Ziel war es, beruflich davon zu profitieren.
Die Studienreise fand ja im Rahmen Ihrer Ausbildung «HF Betriebswirtschaft mit Vertiefung Bankwesen» statt. Können Sie auch die empfehlen?
K.S.: Auf jeden Fall. Aufgrund der hohen Praxisorientierung profitiere ich wirklich direkt von dem Gelernten. Anders als in anderen Ausbildungen, die ich gemacht habe, kann ich viele Dinge aus dem Unterricht genau so im Berufsalltag brauchen. Und die Reise ist natürlich das Highlight und hilft enorm beim Verständnis.
Interessanter Zufall: Sie waren im April, genau zum 100-Tage-Amtsjubiläum von Präsident Trump, in New York.
R.T.: Genau. Entgegen meinem Erwarten bekamen wir von der «Anti-Trump-Stimmung», von der vor allem in Europa die Rede ist, vor Ort gar nicht viel mit. Das schien sich schon etwas gelegt zu haben.
K.S.: Ich hatte es auch anders erwartet, vielleicht die eine oder andere Demo, oder mal ein Plakat. Aber abgesehen von ein paar Trump-Fanartikeln an den Strassenecken sowie schwerbewaffneten Sicherheitsleuten vor dem Trump Tower bekamen wir eigentlich nichts mit.
Vielen Dank für das Gespräch!
Kathrin Stäheli arbeitet als Assistentin Projektleitung bei der Standortförderung der Stadt St. Gallen, Reto Tischhauser in der Vermögensberatung für deutsche Kunden bei der UBS ebenfalls in St. Gallen. Beide absolvieren derzeit das vierte Semester der Ausbildung «HF Betriebswirtschaft mit Vertiefung Bankwesen» an der Akademie St. Gallen. Gemeinsam mit elf weiteren Lernenden des Ausbildungslehrgangs nahmen sie im April 2017 an der Studienreise nach New York City teil.