Bei der Raiffeisenbank in Muttenz (BL) ist Tobias Catalano als Vermögensberater tätig, auch dank des Nachdiplomstudiums «Dipl. Business Banker NDS HF». Im Interview berichtet der frühere Kreditadministrator von seinen Karriereplänen: vom leidenschaftlichen Monopoly-Spieler zum Big Player.
Herr Catalano, wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Vermögensberater aus?
Der Tag beginnt mit einem Kaffee und der Tageszeitung, um mitzubekommen, was sich auf dem Markt tut. Anschliessend sehe ich im Kundenbuch nach, welchen Kunden ich als nächstes kontaktiere. In der Vermögensberatung geht es darum, vermögende Kunden in ihren Finanzangelegenheiten zu beraten.
Was sind Ihre grössten Herausforderungen?
Die grösste Herausforderung ist der Kunde mit seinen Bedürfnissen. In den letzten Jahren hat sich unter anderem durch die Finanzkrise und die Digitalisierung einiges geändert. Die Kunden sind beispielsweise viel preissensitiver geworden, da sie sich im Internet überall informieren und Preise vergleichen können. Die Raiffeisenbank liegt mit ihren Konditionen im Mittelfeld. Wir müssen den Kunden also stets einen Nutzen-Mehrwert bieten, was nicht immer einfach ist.
War die Vermögensberatung schon immer Ihr Ziel?
Nein. Mein grosses Ziel war es schon immer, Bankleiter zu werden. Und das ist es nach wie vor. War doch Monopoly mein absolutes Lieblingsspiel als Kind. Die Beratung, speziell die Vermögensberatung, fand ich jedoch auch immer spannend. Sie ist nun ein weiterer Tritt auf der Leiter nach oben.
Monopoly stand also am Anfang Ihrer Karriere. Was führte Sie später zum Nachdiplomstudium?
Genau. (lacht) Vor meinem jetzigen Job habe ich sechseinhalb Jahre in der Kreditadministration gearbeitet. Irgendwann überkam mich das Gefühl, eine weitere Ausbildung machen zu wollen, um meinem Traum vom Bankleiter ein Stück näher zu kommen. Im Internet stiess ich auf das Nachdiplomstudium «Dipl. Business Banker NDS HF» und war sofort überzeugt. Nun schliesse ich gerade meine Diplomarbeit ab, konnte dennoch bereits vor ein paar Monaten zum Vermögensberater aufsteigen.
Nun ist der Bankleiter also zumindest in Sichtweite. Weshalb haben Sie sich gerade für dieses Studium entschieden?
Ich wollte mich konkret weiterbilden, also etwas ganz Spezifisches mit hohem Praxisbezug im «Banking» machen. Das konnte mir nur die Akademie St.Gallen bieten. Bei der HFW, die ich vor einiger Zeit absolvierte, ging es nur in 10 bis 20 Prozent um bankbezogene Themen. Ausserdem ist das Nachdiplomstudium an der Akademie St.Gallen im Vergleich zu anderen Studiengängen wesentlich kompakter und vor allem auch praxisorientierter. Dafür habe ich den Weg von Muttenz bei Basel bis nach St.Gallen gerne auf mich genommen. Für mich war es die ideale Weiterbildung, die mir den Weg zu einem beruflichen Aufstieg geebnet hat.
In die Vermögensberatung. Wie sehen Ihre nächsten Spielzüge aus?
Jetzt bin ich dabei, die Diplomarbeit abzuschliessen und dann widme ich mich erstmal voll und ganz meinem jetzigen Job und besonders auch meiner Freundin und meiner Familie. Die hatten in letzter Zeit sehr wenig von mir. In ein paar Jahren werden dann weitere Pläne geschmiedet. Langfristig sehe ich mich auf jeden Fall in einer Führungsposition, aber das hat noch Zeit.
Sie wollen also hoch hinaus. Was tun Sie für Ihren Ausgleich?
Puh. In letzter Zeit nicht sehr viel. Wenn etwas Zeit bleibt, gehe ich ins Fitnessstudio oder lege mich auf die Couch und lese ein Buch. Mich interessieren vor allem Sachbücher sowie kritische Literatur über Banken, wie beispielsweise «Der Crash ist die Lösung». So glaube ich, bestimmte Sichtweisen der Kunden besser verstehen zu können. Das ist mir sehr wichtig. Und natürlich lasse ich auch beim Monopoly noch hin und wieder den Banker raushängen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Catalano.