Wie heisst euer Job an der Akademie offiziell und was macht ihr ganz konkret?
Alle: Unsere offizielle Bezeichnung lautet: Angestellte Hausdienst, technischer Dienst. Wir sind zuständig für verschiedene Aufgaben im Zusammenhang mit der Organisation, Entsorgung und Reparatur von Objekten und Infrastruktur an der Schule. Ausserdem leisten wir bei Notfällen wie Feuer oder Unfällen erste Hilfe.
Welche Routinearbeiten macht ihr am liebsten und welche mögt ihr am wenigsten?
Peter Schuler: Am liebsten mache ich Arbeiten für den Unterhalt der Schule, gerne auch in Zusammenarbeit mit anderen Handwerkern. Ich habe ursprünglich Zimmermann gelernt. Weniger Freude macht es mir, wenn ich beim Reinigungspersonal bezüglich Sauberkeit kontrollieren muss. Es befremdet mich Studierende darauf hinzuweisen, Abfall ordnungsgemäss zu entsorgen und nur innerhalb der vorgesehenen Zonen zu rauchen. Arbeiten rund um die IT-Struktur liegen mir nicht sonderlich.
Michael Sauter: Bei mir geht es in eine ähnliche Richtung. Am liebsten repariere ich Dinge. Weniger gerne mache ich Reinigungsarbeiten. Ursprünglich habe ich Elektriker gelernt. Und auch hier an der Akademie ist alles Elektrische mein Steckenpferd.
Lukas Fitze: Ich bin da ganz offen. Es gibt keine Arbeit, die ich nicht mag. Ich schätze die Abwechslung und den Kontakt mit den Personen.
Was ist eure wichtigste Arbeit, von der unsere Studierenden eigentlich gar nicht so viel mitbekommen.
Lukas Fitze: Ich finde alle Arbeiten rund um die Heizung, das Raumklima, die Lüftung und das Licht sehr wichtig. Der Aufschrei wäre gross, wenn hier etwas nicht mehr funktionieren würde.
Peter Schuler: Der Unterhalt der technischen Anlagen sowie die Reinigung in und ums Schulhaus und des Restaurants «Park’s».
Michael Sauter: Wir haben letztes Jahr in allen Schulzimmern zusätzliche Stromsteckdosen angebracht, weil die Studierenden den Schulunterricht neu mit dem eigenen Laptop besuchen. Vermutlich haben die meisten davon nicht viel gemerkt. Ausserdem statteten wir die Schulzimmer mit Kameras und Mikrofonen aus, damit der hybride Unterricht in einer hohen Qualität stattfinden konnte.
Welches denkt ihr, sind die häufigsten Klischees über euren Beruf, die nicht zutreffen?
Alle: Es gibt den Begriff: «Haus-ab-warten». Mit Betonung auf «warten». Dass der Hauswart nichts macht, trifft aber überhaupt nicht zu – im Gegenteil.
Michael Sauter: Oft heisst es auch, dass der Hauswart nur WC-Putzer und Reinigungskraft ist. Unser Aufgabenfeld ist viel abwechslungsreicher!
Lukas Fitze: Auch das Klischee vom strengen Hauswart mit der blauen Schürze, der allen Angst einjagt, trifft nicht zu. Vor mir hat niemand Angst. Es ist auch nicht mein Auftrag, Studierende zu erziehen. Ich schätze den respektvollen Austausch und ein Zusammenleben ohne Vorurteile.
Welchen Beruf wolltet ihr mit 10 Jahren ergreifen und würdet ihr das heute auch noch machen wollen?
Peter Schuler: Ich wollte wie mein Vater im Aussendienst arbeiten. Heute würde mich diese Tätigkeit nicht mehr interessieren.
Michael Sauter: Mein Traum war es, Fussballprofi zu werden. Auch heute würde mir das noch gefallen. Wenn möglich als Kicker beim FC St.Gallen.
Lukas Fitze: Mit 10 Jahren wollte ich Schreiner werden, weil mein Vater eine Schreinerei besass. Diesen Beruf erlernte ich dann auch. Heute geniesse ich das Arbeiten mit Holz als Hobby.
Was würden uns eure Arbeitskollegen nach dem zweiten Bier über euch verraten?
Michael Sauter: Vermutlich würden sie sagen, dass ich sehr gesellig, weltoffen und interessiert bin.
Peter Schuler: Dass ich konsequent, zuverlässig und fröhlich bin.
Lukas Fitze: Von mir würden sie wohl sagen, dass ich immer gut gelaunt bin und das Positive sehe.
Welche Weiterbildung an der Akademie wäre vielleicht auch was für euch und welche sicher nie?
Lukas Fitze: Ich habe bereits Informatikkurse an der Akademie besucht. Ich fände die Weiterbildung zum Immobilienbewirtschafter spannend. Weiterbildungen im Bereich Bank und Versicherung interessieren mich hingegen nicht.
Peter Schuler: Immobilienbewirtschafter würde mich reizen. Gar nichts für mich wäre eine Weiterbildung als Steuerberater oder an der Gemeindefachschule.
Michael Sauter: Ja, ein Lehrgang im Immobilienmanagement fände ich auch ganz interessant. Eher weniger reizen mich Weiterbildungen in den Bereichen Buchhaltung oder Betriebswirtschaft.
Welche drei Worte kommen euch als Erstes in den Sinn, wenn ihr «Akademie» hört?
Lukas Fitze: Drohnenfilm, ausgezeichnete Infrastruktur, Apéro.
Michael Sauter: Erwachsenenbildung, grün, coole Werbung.
Peter Schuler: Akademiker, Akademie-Mitarbeitende, Aus- und Weiterbildung.
Wo habt ihr eure Haustechnik, Ordnung und Sauberkeit bei euch zu Hause gar nicht im Griff?
Michael Sauter: Alles Elektrische und Malerarbeiten erledige ich zu Hause nicht gern. Putzen mag ich nur mässig. Ich baue gerne um und bin deshalb nie ganz fertig.
Peter Schuler: Ich muss zugeben, die Ordnung ist nicht gleich gut wie im Schulhaus. Ansonsten mache ich zu Hause die anfallenden Arbeiten gleich. Reparaturen sowie auch Putzen sind kein Problem.
Lukas Fitze: Ich arbeite auch als Hauswart in der Stockwerkeigentümerschaft. Das stimmt für mich. Denn es gibt keine Arbeit, die ich nicht gerne mache
Beamer, WLAN, Whiteboard oder sonst etwas? Wofür werdet ihr von den Dozierenden am meisten für Hilfe angesprochen?
Peter Schuler: Die elektronische Infrastruktur bereitet am meisten Probleme. Mit der Einführung des hybriden Unterrichts verstärkten sich die Anfragen. Oft handelt es sich um physische Probleme wie Stecker, die falsch angeschlossen oder ausgesteckt sind. Nach einem halben Jahr haben sich die Dozenten aber an die neuen Geräte gewöhnt.
Michael Sauter: Ich spürte auch viele Anfragen im Zusammenhang mit dem hybriden Unterricht. Und die Klassiker: Anfragen im Zusammenhang mit Drucker oder Kopierer.
Lukas Fitze: Das kann ich bestätigen! Die Dozierenden fragen am meisten bei den Logins, den Druckern und Kopierern oder bei der Infrastruktur im Schulzimmer um Hilfe.
Theorie und Praxis sind zwei wichtige Pole in den Weiterbildungen der Akademie St.Gallen. Wie erlebt ihr diese Balance in eurer Tätigkeit?
Peter Schuler: Es besteht ein gutes Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis. Wir drei Hauswarte haben zum Beispiel den Kurs als Sicherheitsbeauftragte absolviert. Dabei ging es um die Einhaltung von Sicherheitsstandards. Früher stand zum Beispiel ein echter Weihnachtsbaum im Foyer und die Kopiergeräte in den Gängen. Wegen Brandgefahr wurden die Geräte in ein Materialzimmer versetzt und der Weihnachtsbaum wird nur noch draussen aufgestellt. Holztische, die früher im Foyer standen, wurden wegen den Fluchtwegen verboten. Die Theorie wird auf diese Weise in der Praxis umgesetzt.
Lukas Fitze: Ich finde meine Tätigkeit sehr praxisorientiert – und das mag ich auch. Bei neuen Vorschriften muss die Infrastruktur entsprechend angepasst werden. Da gibt die Theorie natürlich vor, was dann in der Praxis umgesetzt wird.
Michael Sauter: Ich finde auch, dass die Balance von Theorie und Praxis stimmt. Das Wissen wird sehr gut umgesetzt und die Vorschriften machen Sinn. Leider halten sich die Leute manchmal nicht daran. Dann müssen wir sie darauf hinweisen.
Podcast, Playlist, Netflix-Serie: Was hören oder sehen wir als Erstes, wenn wir auf euren Smartphones auf Play tippen?
Lukas Fitze: Ich höre Radio und schaue YouTube-Videos. Zum Beispiel über Reparaturen. Privat höre ich nicht gross Musik. Aber ich schaue mir auch gerne Sport-Übertragungen im Fernsehen oder auf dem Handy an.
Peter Schuler: Mein Smartphone ist für mich ausschliesslich Arbeitsgerät. Aktuelle und politische Themen interessieren mich und ich schaue diese, wie auch die Tagesschau und Dokumentationen im Fernseher. Mit dem Smartphone hingegen sehe ich mir nichts an und höre kaum Musik. Falls doch, dann verbinde ich es via Bluethooth mit der Stereoanlage.
Michael Sauter: Ich schaue gerne Sportsendungen im Fernsehen, Dokumentarfilme, Natur- und Tierfilme. Musik höre ich am liebsten zu Hause auf CD.