Vor über hundert Jahren wurde in der Unternehmung RAUSCH AG das weltweit erste flüssige Shampoo erfunden. Seitdem steht das Familienunternehmen für höchste Qualität, Nachhaltigkeit und Sicherheit. Dazu gehören engagierte und bestens ausgebildete Mitarbeitende, weshalb RAUSCH die berufliche Weiterbildung aktiv fördert. Mit drei Mitarbeitenden sprachen wir über die Karriere und die Vereinbarkeit von Beruf und Weiterbildung sowie die Herausforderung, immer die Wahrheit sagen zu müssen
Frau Sutter, Sie leiten seit diesem Jahr das Labor im Bereich Forschung und Entwicklung. Wie sind Sie in diese Position gekommen?
Fabienne Sutter: Ich war bis zu meiner Beförderung schon seit über vier Jahren bei RAUSCH als Projektleiterin tätig. Während dieser Zeit habe ich meine Weiterbildung als Dipl. Betriebswirtschafterin HF in General Management an der Akademie St.Gallen begonnen. Nach der Beförderung zur Stellvertretenden Leiterin wurde mir schliesslich zeitgleich mit dem Studienabschluss die Leitung des Labors angeboten.
Ein Zufall?
Fabienne Sutter: Ja und nein. Natürlich hat es auch mit den anderen beruflichen Veränderungen in der Organisation zu tun. Doch wir werden als Mitarbeitende in der Firma sehr unterstützt und gefördert, was mir meine berufliche Entwicklung natürlich erleichtert.
Wie war es bei Ihnen, Herr Humbel?
Manuel Humbel: Bei mir war es so, dass ich bereits im Schlussspurt in der Weiterbildung zum Marketingfachmann an der Akademie war, als ich das Angebot von RAUSCH erhielt, die Leitung des Digitalen Marketings zu übernehmen. Am Tag meiner mündlichen Prüfungen kam dann auch das finale OK vom neuen Arbeitgeber.
Frau Stillhart, auch Sie haben Ihre Ausbildung zur Marketingfachfrau an der Akademie St.Gallen abgeschlossen. Ist das ein Zufall?
Laura Stillhart: Manuel und ich waren sogar in der gleichen Klasse! Einerseits war es Zufall, denn wir kannten uns vorher noch nicht und ich war bereits seit zwei Jahren hier. Andererseits gehört es bei RAUSCH schon dazu, engagierte Mitarbeitende zu unterstützen. Und die trifft man halt dann auch in den Weiterbildungen an der Akademie St.Gallen.
A propos Engagement: Sie alle drei arbeiten in verantwortungsvollen Positionen und ihre Ausbildungen waren berufsbegleitend. War das nicht hart?
Laura Stillhart: Ich habe zwei Jahre nach meinem kaufmännischen Lehrabschluss wieder mit einer Ausbildung begonnen und musste mich erst wieder an den Rhythmus gewöhnen. Zweimal Schule am Abend, ab und zu ein Samstag, dazu das Selbststudium. Doch ehrlich gesagt habe ich wieder gemerkt, wie gerne ich in die Schule gehe. Das hatte mir nach der Lehre irgendwie gefehlt.
Fabienne Sutter: Hart würde ich die Zeit nicht nennen, aber anspruchsvoll. Wir hatten vor allem einen tollen Klassengeist und einen sehr intensiven Austausch untereinander. Noch heute treffen wir uns regelmässig und ich denke, dieses Netzwerk wird mir beruflich wie privat noch lange erhalten bleiben. Ich muss aber auch unserem Arbeitgeber ein Kränzchen winden: Wir werden nicht nur finanziell unterstützt. Es gibt auch viel Verständnis dafür, wenn man mal etwas früher gehen muss oder wenn Prüfungszeiten sind.
Manuel Humbel: Das war auch bei mir eine Umstellung. Nach der Lehre habe ich mich ständig im digitalen Marketing weitergebildet, vor allem in Onlinekursen, on the job. Nun sass ich seit über 10 Jahren wieder in einem Klassenzimmer mit Frontalunterricht, Gruppenarbeiten und so weiter. Meine Freundin musste da schon einige Abende auf mich verzichten… Es war aber eine sehr positive Erfahrung. Vor allem die Dozenten, die direkt aus der Praxis kamen und stark auf uns und unsere Fragen eingegangen sind. Ein echter Mehrwert.
Laura Stillhart: Bei Manuel und mir sowieso (lacht). Unsere Chefin ist selbst auch Dozentin an der Akademie.
Lassen Sie uns über den direkten Nutzen einer Weiterbildung sprechen. Wie äussert sich der?
Fabienne Sutter: Aus meinem Studium konnte ich sehr viel Transfer in die Praxis machen. Als erstes fällt mir dazu meine Diplomarbeit ein. Ich habe den gesamten Innovationsprozess von RAUSCH neu entwickelt und aufgestellt. Aber auch in anderen Bereichen konnte ich direkt viel mitnehmen. Unser Dozent im Human Resources hat uns intensiv auf Personalgespräche vorbereitet und unter realistischen Umständen gecoached. Unbezahlbar, wenn man neu in eine Führungsposition kommt.
Manuel Humbel: Bei mir war es die Konsolidierung meines bisher selbst erlernten Marketingwissens und die Herangehensweisen bei Konzepten und Projekten. Das hat mir sehr viel gebracht und fliesst jetzt bei unseren Contentmarketing-Strategien auch direkt ein.
Laura Stillhart: Bei mir war es Einstieg und Vertiefung ins Marketing. Neue Bereiche, Fachbegriffe, Planung oder konkretes Vorgehen. Vorher war ich Assistentin, nun bin ich Junior Product Managerin. Ich kümmere mich um das operative Marketing aller Produktlinien und konnte in meiner neuen Position viel mehr Verantwortung übernehmen.
Nun arbeiten Sie drei öfter zusammen. In der Produktentwicklung oder der Vermarktung. Gibt es hier nach so viel guter Ausbildung überhaupt noch Probleme?
Fabienne Sutter: Das liegt in unserer DNA! Wir beliefern traditionell Apotheken und Drogerien mit hochwertigen Produkten. Auch deshalb kommunizieren wir nur Fakten, die wir hundertprozentig belegen können. Und sind deshalb auch viel zurückhaltender als manch anderer Anbieter. Aber wir entwickeln unsere Produkte immer in Zusammenarbeit zwischen Forschung, Entwicklung und dem Marketing.
Manuel Humbel: Probleme nicht. Aber Herausforderungen! Wir haben tolle Produkte und einen sehr guten Ruf auf dem Markt. Aber in unseren Marketingaussagen sind wir immer sehr zurückhaltend.
Können Sie sich überhaupt noch Shampoo-Werbung ansehen?
Laura Stillhart: Auf alle Fälle! Es ist spannend zu sehen, was unsere Mitbewerber machen!
Manuel Humbel: Das ist so. Spannend, aber manchmal auch ziemlich verwegen! Ich wünschte mir als Marketingmensch natürlich, dass wir auch ein bisschen forscher, frecher auftreten könnten. Mehr wagen.