Vollzeitmama und Karrierefrau: Barbara Tassone schafft den Spagat

Barbara Tassone ist Teamleiterin Privatkundenberatung der Thurgauer Kantonalbank in Frauenfeld. Diese Position verdankt die frühere Kundenberaterin nicht zuletzt dem Nachdiplomstudium «Dipl. Business Bankerin». Wie sie den Spagat zwischen ihrer beruflichen Karriere und dem Mamasein schafft, erzählt sie uns im Interview.

Frau Tassone, wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?
Für mich ist jeder Tag etwas anders. Je nachdem, ob Sitzungen anstehen oder ich beispielsweise gerade Standortbesprechungen vorbereiten muss: Meine Aufgabenfelder sind sehr vielfältig und reichen von der fachlichen Führung des Beratungs- und Administrationsteams für Privatkunden bis hin zum Coaching der Mitarbeitenden und der Beratung von Lauf- sowie bestehender Kundschaft.

Und was sind dabei Ihre grössten Herausforderungen?
Die bestehen eindeutig in der Bewältigung und Umsetzung der Richtlinien, die über die letzten Jahre immer strenger geworden sind. Früher ging man zur Bank, unterschrieb die Unterlagen und schon hatte man ein Konto. So einfach ist es jetzt nicht mehr. Während die Kunden nun einen Berg von Unterlagen zu unterschreiben haben, müssen wir auch intern Prozesse neu überdenken.

Darüber hinaus bin ich Mutter eines 15 Monate alten Jungen. Kind und Job unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Ich bekomme jedoch viel Unterstützung, sowohl von meinem Vorgesetzten, meinen Teamkolleginnen und -kollegen als auch von meiner Familie. Dafür bin ich sehr dankbar. So bleibe ich flexibel und kann hin und wieder auch abends an Sitzungen oder Veranstaltungen teilnehmen.

Klingt nach einem vollgepackten Terminkalender. Und zusätzlich haben Sie noch das Nachdiplomstudium an der Akademie absolviert. Wie haben Sie diesen Spagat hinbekommen?
Langweilig wird mir nicht so schnell, das stimmt (lacht). Das Nachdiplomstudium hatte ich jedoch bereits abgeschlossen, bevor mein Sohn auf die Welt kam. Da das Studium alle zwei Wochen jeweils Freitagnachmittag und Samstagvormittag stattfand, war das gut machbar. Ich habe während dieser Zeit sogar zu 90 Prozent gearbeitet. Es benötigt halt etwas Flexibilität.

Woraus schöpfen Sie in solchen Situationen Energie?
Während ich das Nachdiplomstudium absolvierte, habe ich viel Sport für den Ausgleich gemacht. Nun schöpfe ich die Energie ganz klar aus meinem Sohn. Wenn ich frei habe, gehe ich mit ihm auf den Spielplatz oder spazieren. Das gibt mir dann die Kraft, am nächsten Tag wieder fit und konzentriert arbeiten zu können und auch Freude daran zu haben.

Was hat Sie dazu veranlasst, das Nachdiplomstudium zu absolvieren?
Ich habe gemerkt, dass ich mich beruflich weiterentwickeln und eine Führungsposition übernehmen möchte. Dann habe ich vom Nachdiplomstudium gehört und nach der persönlichen Recherche war ich begeistert. Sowohl die kurze Dauer von eineinhalb Jahren als auch die Inhalte haben mich überzeugt. Denn so flexibel, noch eine dreijährige Ausbildung zu machen, war ich dann doch nicht.

Und konnte das Studium Ihre Erwartungen erfüllen?
Auf jeden Fall. Das Besondere war die hohe Praxisorientierung. Es gab keine Prüfungen, denn es ging nicht ums Auswendiglernen. Stattdessen schrieben wir regelmässige Praxisberichte darüber, wie wir das Gelernte im Berufsalltag anwenden konnten. So habe ich im Endeffekt also genau das gelernt, was ich in meinem Beruf auch wirklich brauchen kann. Ausserdem legte die Schulleitung sehr grossen Wert auf den persönlichen Austausch untereinander. Da war es toll für mich, dass alle ausser ich in meiner Klasse bereits Führungserfahrungen hatten. So konnte ich auch aus den Gesprächen eine Menge mitnehmen.

Sie würden das Nachdiplomstudium also weiterempfehlen?
Auf jeden Fall. Ich würde es auch sofort wieder machen.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Tassone.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge
«And the winner is … Melanie Pfranger.»